Freizeitzentrum Frankenhof
1. Preis
Wettbewerb: Nichtoffener Ideen- und Realisierungswettbewerb
Verfasser: Volker Heid , Wolfram Heid
Mitarbeit: Matthias Grimm, Thomas Hopfgartner, Thomas Michael, Paula Santos Vidal, Schneider Thomas, Thomas Strätz
Beurteilung durch das Preisgericht
Diese Arbeit zeichnet sich durch die konsequente und sensible Haltung zum Bestand aus. Der Charakter des Frankenhofes mit seinem prägnanten Turm, der unterschiedlichen Höhestaffelung seiner Bauteile, dem Innenhof und die für die Bauzeit charakteristischen Fassaden bleibt durch die vorgesehenen Maßnahmen erhalten.
Die neue Gebäudeergänzung, die gezielt entlang der Südlichen Stadtmauerstraße als eingeschossige Aufstockung bis zur Raumerstraße geplant wird, betont die neue an der Ostseite vorgesehene barrierefreie Eingangssituation des Frankenhofes und schafft somit eine eindeutige Adressbildung.
Die Lage der Kindertagesstätte an exponierter Stelle im Grünbereich an der Kopfseite des Neubaus neben dem Haupteingang unterstreicht die Nutzung des Ensembles als Begegnungsstätte für Mehrgenerationen. Die Fassade der neuen Ergänzung besticht durch ihre zum Bestand passende Proportionen und gleichzeitig kontrastierende Anmutung. Sehr positiv wird hier die unter tragwerksplanerischen Gesichtspunkten gut durchdachte Lösung mit der separaten Gründung und der Überlagerung zwischen alten und neuen Konstruktionen bewertet. Die im Hof sichtbaren Stützen der neuen tragenden Konstruktion sind jedoch in den Fassadendarstellungen nicht berücksichtigt worden.
Die vorgesehene Innendämmung bildet eine geeignete Alternative zur energetischen Sanierung unter Würdigung des Charakters der Bestandsfassaden.
Auch die angestrebte Transparenz innerhalb der öffentlichen Bereiche bildet ein Qualitätsmerkmal dieses Entwurfs. Der Blickbezug vom Eingang bis zur neuen kleinen Ergänzung des Konzertsaals an der Westseite über dem Café- und Barbereich hinaus sowie die Gestaltung des Innenhofes als Atrium mit verglasten Schiebeelementen zu den umliegenden Nutzungsbereichen ermöglichen eine Verbindung zwischen Innen- und Außenraum unter Einbeziehung der Nutzung des Innenhofes in das Gesamtkonzept. Die Zuordnung der Nutzungen ist jedoch noch nicht ausreichend gelöst (z.B. Jugendkunstschule im UG, Eingangsbereich) und müsste deutlich überarbeitet werden im Sinne der Erreichbarkeit, Orientierbarkeit und Nutzbarkeit der einzelnen Funktionen. Problematisch wird die langgestreckte Form des Konzertsaales angesehen.
Die Positionierung der neuen Ergänzung ermöglicht weitestgehend den Erhalt der vorhandenen Anpflanzungen. Die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind durch den Erhalt des Bestandes, den gut durchdachten Umgang mit seinen Konstruktionen, das innovative Konzept zur energetischen Sanierung sowie die Lage und Gestaltung der neuen Ergänzung nachgewiesen.
Im Ideenteil wird die langgestreckte Bebauung der geplanten Aufstockung entlang der Südlichen Stadtmauerstraße zum Thema. Die vorgesehene neue Bebauung erfolgt hier konsequent im gleichen Duktus blockrandbegleitend unter Einbeziehung der Sportfläche im Inneren.