Neubau Sportcamp Nordbayern, Bischofsgrün
1. Preis

 

Wettbewerb: Nichtoffener Wettbewerb
Verfasser: Volker Heid , Wolfram Heid
Mitarbeit: DI Univ. Arch. Thomas Strätz, DI Arch. Jörg Falk, BA Rahen Tauweg, BA Sarah Bauer, MA Florian Haller, MA Roman Boon, BA Gühler Yildiz

 

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Kompaktheit der baulichen Anlagen in ihrer Grunddisposition enthält auf besondere Weise Freiflächen und landschaftliche Zusammenhänge. Allerdings wird hier der Landschaftsverbrauch nicht die Fläche, sondern die Tiefe benötigt, was u.V. erhebliche Aufwendungen beim Aushub bedeutet.

Mit einem schönen Motiv von Bauminseln werden attraktive Aufenthaltsbereiche im Außenraum geschaffen. Allerdings wird bis zu ihrer gewünschten räumlichen Wirkung Zeit vergehen, so dass das Gebäude zunächst recht exponiert im offenen Landschaftsraum steht. Der Eingangsbereich ist klar erkennbar angeordnet, auch andere wichtige Nutzungen im Gebäude weisen einen ausgeprägten Landschaftsbezug auf.

Der Verfasser bietet einen kompakten kubischen Baukörper an, den er als Solitär flächensparend im Gelände platziert. Der Zufahrts- und Eingangsbereich ist zweckmäßig und schlüssig heraus gearbeitet. Die Arbeit besticht durch ein klares Grundrisskonzept Das großzügige Foyer ermöglicht in Verbindung mit der Halle, die sich über die 4 Etagen erstreckt, eine gute Orientierbarkeit und vielfältigen Raum für Aktionen, Begegnungen und Kommunikation. Der dort angeordnete Kletterturm belebt die Halle zusätzlich. Die Anordnung der Sporthalle im Untergeschoss ohne nennenswerten Bezug zum Außenraum ist dem kompakten architektonischen Ansatz geschuldet und wird als Nachteil gesehen.

Der Restaurantbereich ist ebenso wie die Gruppenräume prominent nach Süden platziert und ermöglicht schöne Ausblicke in die Landschaft.

Allerdings ist die gewünschte Trennung von Camp- und Lodgebereich nicht optimal gelöst. Vorteilhaft ist jedoch die flexible Nutzbarkeit.

Die Zimmer sind in 3 Stockwerken wirtschaftlich und qualitativ gleichwertig um die Halle angeordnet. Alle haben einen schönen Ausblick. Die Flure/Galerien sind hell, übersichtlich und bieten Raum zum Verweilen.

Das konstruktive Konzept ist durchdacht. Die angebotene Fassadengestaltung mit Elementen aus Holz ist denkbar und angemessen.

Bedingt durch die große Halle erzielt der Entwurf ein großes Bauvolumen. Hier kommt es darauf an, wie das energetische Konzept damit umgeht. Auch brandschutztechnisch bietet der Entwurf einige Herausforderungen, die jedoch lösbar sind.

Insgesamt ist der Entwurf gut durchgearbeitet, erfüllt die geforderten Funktionen – auch die Barrierefreiheit - und hat eine angemessene architektonische Qualität.

Kontrovers diskutiert wird, dass der solitäre Baukörper die Chance einer städtebaulichen Verzahnung mit der Landschaft zu wenig berücksichtigt.